Müssen Geld sparen und Umweltschutz sich ausschließen?

Windkraftanlagen

Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien: Umweltschutz kann sich für jeden Einzelnen auch finanziell lohnen.

Für viele Menschen ist das Sparen keine Option, sondern eher ein Zwang. Auf der anderen Seite werden sich aber viele immer bewusster, wie wichtig der Umweltschutz vielleicht nicht für die eigene, doch für die nachfolgenden Generationen ist.

Und genau hier kommt immer wieder die Diskussion auf, dass der Umweltschutz mit einem sparsamen Leben nicht einhergeht. Wer die Umwelt schützen möchte, der müsse teurere Produkte kaufen und könne sich den Ökogedanken gar nicht leisten. Aber ist das wirklich so? Oder geht der Umweltschutz nicht teilweise sogar Hand in Hand mit dem sparsamen Leben? Dieser Artikel schaut sich einige Bereiche einmal an.

Fahrrad statt Wagen – bares Geld sparen

Vorab: Natürlich kann nicht jeder mit dem Rad zur Arbeit fahren. Das ist mit dem Vorschlag auch nur als bestmögliche Option gemeint. Dennoch kann jeder einmal kurz innehalten und überlegen, welche Fahrten eigentlich wirklich mit dem Fahrzeug durchgeführt werden müssen. Dabei hilft es nicht nur der Umwelt, wenn das Auto hin und wieder stehen bleibt:

  • Benzin – gerade auf den ganzen Kurzstrecken verbraucht das Auto durch das häufige Starten und Anfahren übermäßig Benzin.
  • Verschleiß – die meisten kennen den Spruch, dass sich ein Auto »mal ausfahren« muss. Da ist etwas dran. Wer ständig nur kurze Strecken zurücklegt, der belastet nicht allein die Batterie übermäßig.

Viele Gänge können durchaus mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß erledigt werden. Alternativ lässt sich aber auch sparen und etwas für die Umwelt tun, wenn die Erledigungen clever zusammengelegt werden. Anstatt also ständig neu von zu Hause aus loszufahren, werden die Gänge hintereinander abgearbeitet. Und wer sich wagt, sein Auto wirklich abzugeben, der hat vielerorts eine ganz tolle Option: das Carsharing.

  • Für wen – es lohnt sich überwiegend für diejenigen, deren allgemeine Jahresfahrleistung unter 15.000 km legt. Bis zu diesem Bereich ist es deutlich günstiger als der Unterhalt des Pkw.
  • Varianten – es gibt verschiedene Modelle. Der Zwischendurch-Fahrer kann also ebenso günstig mal einen Großeinkauf mit dem Fahrzeug machen, wie der, der doch regelmäßiger fährt.
  • Probleme – Carsharing ist zwar in den Großstädten und mittelgroßen Städten längst üblich, doch auf dem Land eher weniger verbreitet. Zugleich sollte auch in der Stadt geschaut werden, welche Anbieter und welche Regelungen zum Abstellen es gibt. Am Stadtrand kann es schon geschehen, dass der nächste Abstellort ein paar Haltestellen mit dem Bus oder der Bahn entfernt liegt.

Der Umwelt und dem Geldbeutel ist aber schon geholfen, wenn einfach mal weniger gefahren wird. In der Mittagspause lässt es sich beispielsweise wunderbar mit einem Rucksack einkaufen. Der Vorteil: Es kommt Bewegung in die Pause, was der eigenen Gesundheit zuträglich ist.

Ökostrom wird immer günstiger

Besonders angenehm ist der Umweltschutz, wenn man ihn praktisch nebenbei unterstützen kann und dabei noch spart. Und das geht recht gut, denn Ökostrom ist längst kein Angebot für Bessergestellte mehr, sondern durchweg zu den gewöhnlichen Preisen erhältlich.

Wichtig ist nur, dass Verbraucher vorab einen Preisvergleich durchführen und, sofern sie echt am Umweltschutz interessiert sind, schauen, was der Anbieter unter Ökostrom versteht. Denn nicht jeder Ökostromtarif bietet echten Strom aus erneuerbaren Energien – das Label gibt es mitunter auch, wenn nur in solche Projekte investiert wird. Generell gilt rund um die Auswahl des neuen Stromanbieters:

  • Vertragslaufzeit – sie sollte nicht über ein Jahr hinausgehen, gleichfalls sind kurze Kündigungsfristen sinnvoll. Diese erlauben es, recht kurzfristig in einen anderen Tarif zu wechseln.
  • Bonus – es gibt von vielen Stromanbietern Neukundenboni. Hier sollte darauf geachtet werden, wie und wann der Bonus ausgezahlt wird. Manchmal geschieht dies erst zum Ende der Laufzeit und wenn der Vertrag verlängert wird. Von solchen Tarifen ist abzusehen, da der Kunde quasi genötigt wird, zu verlängern, um den Boni nicht zu verlieren. Besser sind Boni, die sofort bei Vertragsschluss oder aber auf die monatlichen Abschläge berechnet werden. Im letzteren Fall spart der Kunde tatsächlich monatlich. Übrigens gibt es auch Anbieter, die Smartphones, Tablets oder andere Elektrogeräte als Neukundengeschenk bieten. Wer sich für einen entsprechenden Anbieter entscheidet, kann mit Ökostrom Geld sparen und die Umwelt schonen – eine typische Win-Win-Situation.
  • Zahlungen – Stromabschläge sollten immer monatlich oder vierteljährlich bezahlt werden. Gerade bei unbekannten und kleinen Anbietern ist es gefährlich, den Jahresbetrag im Voraus zu entrichten. Zu häufig meldeten die Unternehmen in der Vergangenheit Insolvenz an. Der Kunde erhält sein Geld nie zurück, muss dafür aber doppelt zahlen, da er einen neuen Stromvertrag abschließen muss.

Upcycling – aus alt mach anders

Upcycling

Upcycling erfreut sich großer Beliebtheit und ist zudem oft sehr nachhaltig.

Geld sparen und die Umwelt schützen kann auch bedeuten, schön kreativ zu werden. Es gibt so viele Beispiele des Upcyclings, die echt bewundernswert sind. Nicht umsonst werden in München Handtaschen aus alten Aktenordnern verkauft.

Ein paar Tipps:

  • Alte Jeans – es genügt eine Nähmaschine und ein wenig Interesse, schon lässt sich aus der Hose eine Handtasche oder ein Beutel zaubern.
  • Glasflaschen – ist kein Pfand auf ihnen, müssen sie nur gereinigt, von Etiketten befreit und aufgestellt werden. Glasflaschen sind ideale Blumen- oder Dekovasen. Gleichfalls lassen sie sich für den Garten als Laternen benutzen.
  • Konservendosen – Hunde- und Katzenhalter haben von ihnen ausreichend. Wer das Papier abwäscht und sie reinigt, kann die Dosen als Stiftehalter nutzen. Tipp: Gemeinsam mit den Kindern bemalen.
  • Alte Bücher – sie werden wild aufeinandergetürmt und miteinander verklebt. Wer es möchte, der legt noch eine Glasplatte oben drauf. Schon ist der Beistelltisch fertig.

Aber auch aus alten Vollholzschränken oder Truhen lässt sich mit ein wenig Geschick schon ein fast neues und anderes Möbelstück zaubern. Oft reicht es aus, eine Schleifmaschine und ein wenig Lack oder Farbe zu verwenden. Hier kann sich jeder kreativ austoben, denn beim Upcycling kann nichts falsch gemacht werden. Im schlimmsten Fall ist das Urstück ein Fall für den Müll – doch war es das vor dem Versuch ohnehin schon.

Fazit – Umweltschutz passt zum Sparen

Es ist absolut möglich, aufs Geld zu achten und trotzdem die Umwelt zu schützen. Nicht selten sparen Umweltschützer ohnehin mehr, da sie allgemein bewusster mit sich, Lebensmitteln und ihren Habseligkeiten umgehen.

Wer sich darüber Gedanken macht, welche Arbeit, Mühen und Mittel hinter einem Produkt stecken, der achtet wesentlich eher auf dessen Haltbarkeit und Langlebigkeit. Und genau damit spart er Geld und vermeidet Müll.